Antigenerbsünde

9. August 2021

In einem Artikel der Zeitschrift Spektrum der Wissenschaft beschreibt ein Mitarbeiter der London School of Hygiene and Tropical Medicine, Associate Professor Adam Kucharski, unter dem Titel „Influenza. Der blinde Fleck der Immunabwehr“ einen möglicher Weise nachteiligen Effekt einer Impfung gegen ein veränderliches Virus, der auch als Antigenerbsünde (original antigenic sin) bezeichnet wird. Das Konzept besagt, die Körperabwehr werde nach einer erfolgreichen Abwehr auf jede weitere Infektion ähnlicher Art aus ihren B-Zellen mit den gleichen Antikörpern reagieren, auch wenn wie z. B. bei den Grippeviren ein veränderter Erreger erscheint, und scheine zudem die Aktivität noch ungeprägter Immunzellen zu unterdrücken, die lernen könnten, spezifisch auf die neuen (veränderten) Erreger zu reagieren. In der deutschen Wikipedia ist dazu jedoch bereits ein Artikel entstanden, dem zufolge aus „neueren Erkenntnissen“ zu schließen sei, bei normalen gesunden Erwachsenen, die eine Influenzavakzinierung (Covid-Impfung) erhalten, habe dieser Effekt keine Wirkung. Er würde sonst bedeuten, die Impfung gegen ein veränderliches Virus wie das Corona-Virus, die lediglich den Effekt der Infektion mit einer Variante verringern kann, würde die Immunabwehr hinsichtlich folgender Varianten kompromittieren. 

Kurz nach der Veröffentlichung dieses Artikels hat die Zeitschrift Spektrum der Wissenschaft begonnen zu gendern, also politisch vorgegebene Sprache (und Inhalte) zu verwenden.