ADAC

18. Juli 2014

Der Skandal um den ADAC zeigt im Rückblick auf den Skandal um die katholische Kirche ein Muster der Öffentlichkeitsarbeit, zunächst diejenige gesellschaftliche Institution, die als organisierte gesellschaftliche Kraft in Opposition zu einem angestrebten politischen Ziel treten könnte, zu isolieren und verächtlich zu machen, bevor das eigentliche Ziel in Angriff genommen wird.

Die katholische Kirche wurde durch den Mißbrauchsskandal mundtot gemacht, bevor die Gleichstellung der homosexuellen Beziehung mit der Ehe einschließlich Sukzessiv-Adoptionsrecht im Zusammenspiel der Parteien und ihrer Vertreter im Bundesverfassungsgericht durchgeführt wurde.

Der ADAC wurde mundtot gemacht, bevor die Einführung der Autobahnmaut in Angriff genommen wurde. Zunächst nur gegen Ausländer, um die Deutschen zu motivieren (fiskalisch legitimiert), und sodann auch hier dem Bundesverfassungsgericht oder gar dem Europäischen Gerichtshof die Möglichkeit zu geben, aus der Verfassung einen Zwang abzuleiten. Wie es schaut, kommt’s gar nicht mehr dazu. Die Autobahnmaut kann gleich als Mittel zur Beseitigung einer Diskriminierung von „Ausländern“ begründet werden. Jede  Opposition gegen die Autobahnmaut wäre demnach rechtsextrem und es wird zu einem Bedürfnis, die Maut einzuführen, bei dem nur noch über das wie gesprochen werden muss.

Der im Zusammenhang mit der Einführung des Sukzessiv-Adoptionsrechts für Homosexuelle eigentlich darin widersinnige Umstand, das es sich in der katholischen Kirche um homosexuellen Mißbrauch an Jungen handelte, spielte dabei ebensowenig eine Rolle wie in Bezug auf Herrn Edathy, Abgeordneter der Partei, die sich so vehement dafür eingesetzt hatte. In der Berichterstattung ist nur die Rede von Männern und Kindesmißbrauch, von Männern und Kinderpornographie.

Die Vorstellungswelt ist gesättigt genug, um eine Informationsgeste für den Meinungsreflex ausreichen zu lassen.

So kann die Verachtung gegenüber Kindern als demographische Chance bezeichnet werden, und der Wiederaufbau des Schlosses der Hohenzollern als Akt der Aufklärung (Humboldt-Forum). Eine Gesellschaft errichtet aus Lügen, apathisch.

Ich denke an die Fabel über den Hirtenjungen und den Wolf. Hirtenmädchen, sollte ich wohl sagen.